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LEXIKON

DAS ABC DER KIEFERORTHOPÄDIE – ÜBERSICHTLICH UND INFORMATIV
Mit unserem kieferorthopädischen Lexion möchten wir Sie über die wichtigsten Fachbegriffe in der Kieferorthopädie informieren und

Ihnen die Möglichkeit bieten sich vorab oder während Ihrer Behandlung fachlich zu informieren.

Wünschen Sie weitere Informationen oder vermissen Sie den einen oder anderen Fachbegriff? Bitte sprechen Sie uns an!
  • A

    ABFORMUNG
    Zur Abformung von Kiefer und Zähnen zur Herstellung von Gipsmodellen werden plastische Abdruck-/Abformmassen auf Alginate-Basis beziehungsweise Silikon in kleine Abdrucklöffel aus Metall- oder Plastik gefüllt und auf die Zahnreihen des Patienten gedrückt. Die Abdruckmasse härtet nach kurzer Zeit aus und wird dann zusammen mit dem Löffel aus dem Mund genommen. Im Labor wird der Abdruck mit Gips ausgegossen. So entstehen Situations- und Arbeitsmodelle.

    ANGLE-KLASSEN
    Die Angle-Klassen sind ein Ordnungssystem, um Zahn- und Kieferfehlstellungen nachvollziehbar zu diagnostizieren und zu bewerten. Sie beschreiben die Lage der ersten großen bleibenden Backenzähne (6-Jahr-Molar) von Ober- und Unterkiefer zueinander. Die Angle-Klassen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von dem amerikanischen Kieferorthopäden Edward H. Angle entwickelt und haben bis heute ihre Gültigkeit zur Einteilung der Anomalien behalten.

    ANGLE-KLASSE I
    Regel- oder Normalgebiss mit idealer Okklusion, bei der der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer normal (Neutrogenie) positioniert ist.

    ANGLE-KLASSE II
    Okklusionsanomalie, bei der der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer weiter zurückliegt als normal.

    ANGLE-KLASSE III
    Okklusionsanomalie, bei der der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer weiter vor liegt.

    ALASTICS
    Diese kleinen Ringe oder Module werden benutzt, um einen Bogendraht an den Brackets zu befestigen.

    APPROXIMALE SCHMERLZREDUKTION
    ASR bedeutet die Reduktion von Zahnschmelz zwischen den Zähnen, um Platz für Zahnbewegungen zu schaffen.
  • B

    BISSLAGE
    Die Bisslage beschreibt die gegenseitige sagittale Lagebeziehung zwischen dem Oberkiefer und dem Unterkiefer im Schlussbiss (Okklusion).

    BRACKETS
    Brackets sind die in der Kieferorthopädie gebräuchlichsten Befestigungselemente bei festsitzenden Apparaturen. Sie werden durch spezielle Techniken mit der Oberfläche des Zahnes verklebt und bilden so einen Ansatzpunkt zur Bewegung von Zähnen bei festsitzenden Apparaturen. Jedes Bracket besitzt eine Vorrichtung für die Aufnahme von Behandlungsbögen. Hierbei handelt es sich um einen horizontal verlaufenden Schlitz, einen sogenannten Slot.

    BÖGEN
    Diese dienen als Führungselement beziehungsweise -schiene, an welcher die Zähne während der Behandlung entlang bewegt werden. Sie werden immer wieder gewechselt und bringen das Behandlungsziel somit bei jedem Wechsel ein Stück näher.

    BLEIBENDES GEBISS
    Mit dem Durchbruch des letzten bleibenden Zahnes, ausgenommen die dritten Molaren (Weisheitszähne), beginnt die Phase des bleibenden Gebisses. Die Durchbruchszeiten der bleibenden Zähne sind größeren Schwankungen unterworfen als die der Milchzähne und Abweichungen von der normalen Durchbruchszeit bis zu drei Jahren sind keine Seltenheit. Bei Früh- beziehungsweise Spätzahnern können die Durchbruchszeiten zudem deutlich unter oder überschritten werden.

    BAND
    Ein Ring aus Metall, der im Rahmen der festen Spange auf die großen Backenzähne aufgesetzt und fest zementiert wird.
  • C


    CMD/CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION
    Unter Cranio Mandibuläre Dysfunktionen (CMD) versteht man eine zusammenspielende Fehlfunktion von Ober- und Unterkiefer, der Kiefermuskulatur und der Kiefergelenke. Der Kau- und Bewegungsapparat sind Systeme, die eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Zähne und Kiefergelenk stehen über den knöchernen Schädel und die Muskulatur in enger Verbindung zur Wirbelsäule. Somit kann sich ein fehlerhaftes Bewegungsmuster beim Kauen auch in entferntere Körperregionen auswirken.
  • D


    DAUMENLUTSCHEN
    Zu den am häufigsten auftretenden Habits gehört das Daumenlutschen, auch Finger und viele andere Lutschkörper können für diese schlechte Gewohnheit in Betracht kommen. Bis zum 3. Lebensjahr sollte das Lutschen abgestellt werden, weil die dadurch entstandenen Verformungen des Kiefers später keinen natürlichen Ausgleich mehr finden.

    DIGITALES RÖNTGEN
    Als digitales Röntgen werden Verfahren bezeichnet, bei denen die Aufnahmen digitalisiert werden. Der Unterschied zum analogen Röntgen ist neben der vor allem geringeren Strahlenbelastung für den Patienten, die bessere Nachbearbeitung und die Integration in den Ablauf einer Arztpraxis.

    DIGITALE VOLUMENTOMOGRAPHIE
    Sirona ORTHOPHOS SL 3D – Strahlungsarm und höchst präzise erlaubt uns die DVT hochmoderne Diagnostik zur dreidimensionalen Beurteilung kieferorthopädisch relevanter Strukturen im Kopfbereich. Unsere Praxis ist durch ein besonders hochwertiges Röntgengerät Referenzpraxis des Herstellers im weiten Umkreis.

    DYSGNATHIE
    Unter Dysgnathien versteht man eine Zusammenfassung von Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems. Die Anomalien können die Zahnstellung, die Verzahnung (Okklusion), die Kieferform, die Lage der Kiefer zueinander oder den Einbau der Kiefer in den Schädel betreffen und als Folge davon ästhetische wie funktionelle Beeinträchtigungen verursachen. Zwischen einer Dysgnathie und einer Eugnathie – dem ausgeglichenen und gut ausgebildeten Gebiss – bestehen fließende Übergänge.
  • E


    ELASTICS
    Intraorale Gummibänder, die Kräfte produzieren, welche die Zähne bewegen, indem sie normalerweise eine Gruppe von Zähnen gegen eine andere „arbeiten“ lassen. Heutzutage gibt es die Elastics in vielen Farben.

    ENGSTAND
    Die Zähne haben zu wenig Platz im Kiefer. Daher stehen Sie schief oder gedreht. Teilweise können Zähne bei zu starkem Engstand gar nicht durchbrechen und bleiben retiniert/verlagert oder teilretiniert und brechen nur unvollständig durch.

    EUGNATHIE
    Ein eugnathes Gebiss ist ein ausgeglichenes Gebiss (Regel-, Normgebiss) und im weiteren Sinne ein wohlgeformtes und wohlfunktionierendes Kausystem, das keine Entwicklungsstörung bzw. Unstimmigkeit aufweist.
  • F


    FESTE ZAHNSPANGE
    Multiband-Apparatur ist der Fachbegriff für die feste Zahnspange, die primär aus Brackets und Bögen besteht. Durch spezielle Techniken wird sie fest mit den Zähnen verbunden. Der große Vorteil der Multiband-Apparatur gegenüber den herausnehmbaren Apparaturen ist, dass die Zähne nicht nur gekippt, sondern auch körperlich durch den Knochen bewegt werden können.

    FERNRÖNTGENANALYSE
    Die Fernröntgenanalyse ist neben der Beurteilung der Zähne und des Gebisses, des Funktionsbefundes, des Röntgenbefundes aller Zähne und dem Modellbefund fester Bestandteil der kieferorthopädischen Diagnose. Die Fernröntgenanalyse gibt Aufschluß über die Lage der Kiefer und der Zähne innerhalb des cranio-facialen Systems und verdeutlicht die kausale Beziehung zwischen Gebiß und Weichteilprofil. Beim jungen Patienten lässt sie Wachstumstendenzen erkennen und gibt wertvolle Hinweise für die Möglichkeiten zur Planung einer kieferorthopädischen Behandlung.

    FKO/FUNKTIONSKIEFERORTHOPÄDIE
    Funktionskieferorthopädische Geräte sind herausnehmbare Apparaturen, die auf beide Kiefer gemeinsam wirken, den Biss korrigieren und das Zusammenbeißen der Zähne sowie die Verzahnung verbessern. Diese Geräte sind vor allem dann sehr wirksam, wenn sie von Kindern und Jugendlichen während ihrer Wachstumsphase getragen werden.

    FRS/FERNRÖNTGENSEITENBILD
    Das FRS ist eine Röntgenaufnahme des Kopfes von der Seite. Das Röntgenbild gibt Informationen über den Verlauf des Gesichtsprofils, die Lage des Ober- und Unterkiefers im Schädel, die Richtung des Gesichtswachstums sowie die Stellung der Zähne im Ober- und Unterkiefer. Diese Röntgenaufnahme wird vor allem bei der Planung und Überwachung einer KFO-Behandlung benötigt und sind entscheidend bei der Auswahl des geeigneten Behandlungsgerätes.

    FUNKTIONSANALYSE
    Die klinische (manuelle) und instrumentelle Funktionsanalyse ist eine neue Methode der zahnmedizinischen und kieferorthopädischen Befunderhebung, Behandlungsvorbereitung und Therapiekontrolle.
  • G

    GESICHTSFOTOS
    Fotos von vorn und von der Seite zeigen die Besonderheiten und den Profilverlauf sowie die Weichteile des Gesichts.

    GESICHTSTYPEN
    Es werden drei grundlegende Gesichtstypen unterschieden:
    – der brachiofaciale Gesichtstyp
    – der mesiofaciale Gesichtstyp
    – der dolichofaciale Gesichtstyp

    GIPSMODELLE
    Anhand dieser werden die Zahnfehlstellungen außerhalb des Mundes beurteilt und die Behandlung geplant, indem Zähne und Kiefer ganz genau von allen Seiten angeschaut, vermessen und beurteilt werden können. Beim Vergleich der Modelle von unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander, werden Fortschritte und Ergebnisse der Behandlug sichtbar. Gipsmodelle werden auch benötigt, um individuelle Behandlungsapparaturen im Labor herstellen zu können.
  • H

    HABITS
    Alle Lutschgewohnheiten und schädliche Dysfunktionen (Habits), wie Fehlhaltungen der Lippen oder ein falsches Schlucken, sind neben dem vorzeitigen Milchzahnverlust durch Karies die häufigsten Ursachen erworbener Kieferanomalien. Sie treten frühzeitig im Milchgebiß auf. Bleiben sie unbehandelt oder wird das Lutschen nicht rechtzeitig abgewöhnt, findet sich ein Großteil in meist ausgeprägter Form im Wechselgebiß wieder.

    HALS-NASEN-OHREN-ARZT
    Auch HNO-Arzt genannt, beschäftigt er sich mit Krankheiten und Störungen der Nase, der oberen und unteren Atmenwege und der Ohren.

    HANDWURZELAUFNAHME
    Mit der Handwurzelaufnahme wird das Wachstumsstadium des Körpers und damit auch der Kiefer festgestellt. Bei Jugendlichen erfolgt eine solche Aufnahme, wenn das Ausmaß des Kieferwachstums entscheidend für den Behandlungserfolg ist.

    HERAUSNEHMBARE ZAHNSPANGE
    Unter herausnehmbaren Zahnspangen versteht man alle Apparaturen, die nicht fest in den Mund des Patienten eingegliedert werden und zum Essen, Zähneputzen und Sport herausgenommen werden können. Je nach Art der Fehlstellungen finden unterschiedliche Geräte Anwendung.
  • I

    IMPLANTAT
    Ein Implantat ist eine Schraube, die durch den Zahnarzt als künstliche Zahnwurzel im Kieferknochen verankert wird. Eine darauf individuell angefertigte Krone dient dazu, einen verloren gegangenen Zahn oder einen nicht angelegten Zahn zu ersetzen.

    INVISALIGN
    Die unsichtbare Zahnkorrektur. Die Invisalign®-Technik ist eine innovative Methode aus den USA, die in der Lage ist Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen mit einer nahezu unsichtbaren Zahnspange sanft zu einer ästhetisch idealen Zahnstellung zu korrigieren. Die Invisalign®-Apparatur besteht aus einer Serie von individuell gefertigten hochpräzisen Kunststoffschienen, die auf Grund ihrer grazilen, klaren Gestaltung nahezu unsichtbar und damit unauffällig bleiben. Die grazile Art der Aligner bedingt eine sehr kurze Eingewöhnungszeit, sodass die Aussprache oder die Zahnpflegemaßnahmen nicht beeinträchtigt werden.

    INTERMAXILLÄRE GUMMIZÜGE
    Intermaxilläre Gummizüge werden vom Ober- zum Unterkiefer über Häkchen an den Brackets oder dem Bogen eingehängt. Meist werden Sie zur Verbesserung der Verzahnung des Patienten eingesetzt. Um das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen, ist eine kontinuierliche Tragezeit wichtig, d.h. sie müssen den gesamten Tag und die Nacht getragen werden. Nur zum Essen und zum Zähneputzen dürfen Sie herausgenommen werden.

    INTRAMAXILLÄRE GUMMIZÜGE
    Intramaxilläre Gummizüge werden innerhalb eines Kiefers über Häkchen an den Brackets oder vom Bogen gehängt. Meist werden Sie zum Schliessen von Lücken eingesetzt. Um das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen, ist eine kontinuierliche Tragezeit wichtig, d.h. sie müssen den gesamten Tag und die Nacht getragen werden. Nur zum Essen und zum Zähneputzen dürfen Sie herausgenommen werden.

    INTERZEPTIVBEHANDLUNG
    Eine kieferorthopädische Behandlung, die einem Problem bereits im Entstehen entgegenwirken soll. Sie wird meist im Alter von 7-8 Jahren durchgeführt, d. h. wenn die Patienten noch Milchzähne, aber auch schon erste bleibende Zähne haben.

    IMPAKTIERTER ZAHN
    Ein retinierter Zahn, der vollständig von Knochen umgeben ist.
  • J

  • K

    KIEFERORTHOPÄDIE
    Die Kieferorthopädie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Dabei geht es nicht nur um ein schönes Aussehen gerade stehender Zähne, sondern auch um die Erhaltung oder Wiederherstellung wichtiger gesundheitlicher Faktoren. Die moderne Kieferorthopädie berücksichtigt insbesondere auch die Prinzipien der Funktionslehre und Funktionsdiagnostik.

    KIEFERORTHOPÄDISCHER LÜCKENSCHLUSS
    Bei Fehlen eines Zahnes können die Nachbarzähne so bewegt werden, dass die Lücke mit eigenen Zähnen geschlossen wird. So wird der Ersatz durch ein Implantat oder eine Brücke überflüssig.

    KIEFERGELENK
    Das Kiefergelenk nimmt durch seine kombinierte Dreh- und Gleitfunktion als Doppelgelenk eine Sonderstellung im Körper ein.

    KIG/KIEFERORTHOPÄDISCHE INDIKATIONSGRUPPEN
    Das Schema zur Einstufung des kieferorthopädischen Behandlungsbedarfs anhand kieferorthopädischer Indikationsgruppen. Die Zuordnung zu einer Behandlungsbedarfsgruppe findet unmittelbar vor Behandlungsbeginn statt.

    KREUZBISS
    Beim Kreuzbiss unterscheidet man zwischen dem seitlichen Kreuzbiss und dem vorderen (frontalen) Kreuzbiss. Die Ursache des Kreuzbisses ist meistens, dass der Oberkiefer in Relation zum Unterkiefer zu schmal ist bzw. zu weit zurück liegt. Der Kreuzbiss hemmt das Wachstum des Oberkiefers, bewirkt eine fehlerhafte Belastung des Kiefergelenkes und führt zu einer fehlerhaften, manchmal sogar asymmetrischen Programmierung der gesamten Kaumuskulatur. Der Kreuzbiss sollte möglichst frühzeitig behandelt werden.
  • L

    LINGUALTECHNIK
    „Lingual“ heißt auf Deutsch soviel wie „zungenseitig“ und mit Lingualtechnik ist die Korrektur von Zahnfehlstellungen durch feste Zahnspangen, welche auf der Innenseite der Zähne befestigt werden, gemeint.

    LOGOPÄDIE
    Logopädie ist die medizinische Fachdisziplin, die Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung zum Gegenstand hat. Durch gezieltes Training und Übungen werden durch einen Logopäden die Störungen der Patienten beseitigt.

    LUTSCHEN
    Das am häufigsten auftretende Habit (schlechte Gewohnheit). Neben dem Daumen und anderen Fingern kommen beim Lutschhabit noch zahlreiche andere Lutschkörper in Betracht. Bis zum 3. Lebensjahr sollte die Lutschunart abgestellt werden, weil die dadurch entstandenen Verformungen des Kiefers später keinen natürlichen Ausgleich mehr finden.

    LÜCKENHALTER
    Eine Zahnspange, mit der die Lücke für einen noch nicht durchgebrochenen bleibenden Zahn offen gehalten wird, wenn der entsprechende Milchzahn durch Karies oder einen Unfall vorzeitig verloren wurde.

    LÜCKENSCHLUSS (KIEFERORTHOPÄDISCHER)
    Bei Fehlen eines Zahnes können die Nachbarzähne mit einer Zahnspange so bewegt werden, dass die Lücke mit eigenen Zähnen geschlossen wird. So wird eine Versorgung mit einem Implantat oder einer Brücke überflüssig.
  • M

    MYOFUNKTIONELLE STÖRUNG
    Schluckstörungen sind organisch oder funktionell bedingte Störungen der orofacialen Muskulatur (Mund- und Gesichtsmuskulatur) und aller am Schluckprozess beteiligten Strukturen. So können zum Beispiel Störungen in der Saug-, Atem- und Schluckkoordination auftreten.

    MILCHGEBISS
    Der Mensch bildet im Laufe des Lebens zunächst ein Milchgebiss aus, das beim Heranwachsen durch ein bleibendes Gebiss ersetzt wird. Der Zeitpunkt des Durchbruchs ist sehr variabel und entsprechend verschiebt sich dann auch der Durchbruch der weiteren Zähne. Im Durchschnitt sind bis zum 30. Lebensmonat alle Milchzähne durchgebrochen. Genau wie die bleibenden Zähne haben auch die Milchzähne Zahnwurzeln. Beim Zahnwechsel werden die Milchzahnwurzeln durch die nachdrängenden bleibenden Zähne aufgelöst.

    MILCHZAHNVERLUST
    Milchzähne haben eine Platzhalterfunktion. Wenn Milchzähne frühzeitig verloren gehen, z.B. durch Karies oder einen Zahnunfall, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Kieferorthopäden vereinbaren, um spätere Folgen zu vermeiden.

    MESIALBISS
    Wenn der Oberkiefer bzw. die oberen Schneidezähne zu weit hinten stehen oder der Unterkiefer bzw. die unteren Schneidezähne zu weit vorne stehen, entsteht eine Stufe zwischen oberen und unteren Schneidezähnen und die Verzahnung der Seitenzähne ist nicht regelrecht.

    MULTIBANDAPPARATUR
    Multiband-Apparatur ist der Fachbegriff für die feste Zahnspange. Sie besteht primär aus Brackets und Bögen. Durch spezielle Techniken wird sie fest mit den Zähnen verbunden und findet in der Regel nur Anwendung, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Der große Vorteil der Multiband-Apparatur gegenüber den herausnehmbaren Apparaturen ist, dass die Zähne nicht nur gekippt, sondern auch körperlich durch den Knochen bewegt werden können.
  • N

    NEUTRALBISS
    Regel- oder Normalgebiss mit idealer Okklusion, bei der der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer normal (Neutrogenie) positioniert ist, entsprechend der Klasse I der Angle-Klassifikation.

    NICHTANLAGE
    Die Nichtanlage (Aplasie) von Zähnen, zumeist Unterzahl genannt, gehört zu den verbreitetsten Anomalien. Sie betrift vorzugsweise das bleibende Gebiß. Das Milchgebiß ist wesentlich anlagebeständiger.
  • O

    OFFENER BISS
    Dabei bekommen die Zähne beim Zusammenbeißen keinen Kontakt und zwischen den oberen und unteren Zahnreihen ist eine Lücke vorhanden. Es wird zwischen dem frontal offenen Biss im Bereich der Frontzähne und dem seitlich offenen Biss im Seitenzahnbereich unterschieden.

    OKKLUSION
    Die Okklusion ist die Verzahnung beim Schlussbiss des Patienten unabhängig davon, ob sie richtig oder falsch ist. Der amerikanische Orthodont ANGLE hat bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts die sogenannte regelrechte Okklusion definiert.

    OPG/ORTHOPANTOMOGRAMM
    Dies ist eine Übersichtsröntgenaufnahme. Die Aufnahme zeigt den aktuellen Stand des Zahnwechsels, die Zahnanlagen im Kiefer, Fehlbildungen der Zähne, den Zustand der Zahnwurzeln und des Zahnhalteapparates. Die Aufnahme wird während einer kieferorthopädischen Behandlung wiederholt, um z.B. den Zahnwechsel zu kontrollieren, die Zahnachsenstellung zu überprüfen und Veränderungen am Zahnhalteapparat zu sehen.

    ORTHODONTIE
    Die Kieferorthopädie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Dabei geht es nicht nur um ein schönes Aussehen gerade stehender Zähne, sondern auch um die Erhaltung oder Wiederherstellung wichtiger gesundheitlicher Faktoren.
  • P


    PLATZMANGEL
    Die Zähne haben zu wenig Platz im Kiefer, daher stehen Sie gedreht oder gekippt. Teilweise können Zähne bei zu starkem Engstand gar nicht durchbrechen und bleiben retiniert/verlagert oder teilretiniert und brechen nur unvollständig durch.

    PROFILFOTO
    Fotos von vorn und von der Seite zeigen die Besonderheiten und den Profilverlauf sowie die Weichteile des Gesichts.

    PROPHYLAXE
    Eine sehr gute Mundhygiene und Vorsorge/Prophylaxe ist während der gesamten kieferorthopädischen Behandlung unerlässlich, um Erkrankungen wie Karies und Parodontitis effektiv vorzubeugen. Denn zwischen fester Zahnspange und Zähnen entstehen kleine Nischen und schwer erreichbare Bereiche, in denen sich bakterielle Beläge ansammeln. Darüber hinaus wird aufgrund von Brackets und Behandlungsbogen die natürliche Selbstreinigung des Mundes durch Zunge und Speichel beeinträchtigt.
  • Q

    QUADHELIX
    Eine Quadhelix ist eine am Gaumen liegende Spange, die an der Innenseite der Backenzähne im Oberkiefer befestigt wird. Mit dieser Apparatur lässt sich der Oberkieferzahnbogen erweitern, die großen Backenzähne drehen oder einseitig nach hinten schieben.
  • R

    RETAINER
    Am Ende der aktiven Behandlung bekommt der Patient Retentionsplatten, die dafür sorgen, dass die in die richtige Position gerückten Zähne an ihrem Platz bleiben und nicht wieder in ihre ursprüngliche Stellung zurückwandern. Zusätzlich oder alternativ zu den Retentionsplatten können auch festsitzende Haltespangen, die sog. „Retainer“ eingesetzt werden. Die Retainer sind kleine, auf die Innenseite der Zähne geklebte Drähte, die regelmäßig kontrolliert werden sollten.

    RETINIERTER ZAHN
    Ein Zahn, der nach Abschluss seines Wurzelwachstums die Okklusionsebene noch nicht erreicht hat.
  • S

    SCHLUCKSTÖRUNGEN
    Schluckstörungen sind organisch oder funktionell bedingte Störungen der orofacialen Muskulatur (Mund- / Gesichtsmuskulatur) und aller am Schluckprozess beteiligten Strukturen. So können zum Beispiel Störungen in der Saug-, Atem- und Schluckkoordination auftreten.

    SPORTMUNDSCHUTZ
    Ein Sportmundschutz ist ein individuell angefertigter und auf die jeweilige Sportart abgestimmter, komfortabler Zahnschutz bei Risikosportarten (z.B. Hockey, Eishockey, Boxen, Handball, Polo), der vor Beschädigung und Verlust von Zähnen schützt.

    SCHUTZWACHS
    Auf die Brackets oder Bogendrähte kann Schutzwachs aufgetragen werden, um Reizungen der Wangenschleimhaut oder Lippen zu vermeiden.

    SCHLUCKEN, SOMATISCH
    Beim somatischen Schlucken liegt die Zunge am Gaumen und die Zahnreihen sind geschlossen.

    SCHLUCKEN, VISZERAL
    Beim viszeralen Schlucken lagert sich die Zunge während des Schluckaktes zwischen die Zahnreihen ein und kann damit zu einem offenen Biss führen.

    SELBSTLIGIERENDE BRACKETS
    Brackets, die über besondere mechanische Eigenschaften verfügen. Der Behandlungsbogen muss nicht mit Ligaturen befestigt werden, sondern wird über ein Kläppchen am Bracketslot befestigt. Die Behandlungsdauer ist mit selbstlegierenden Systemen im Durchschnitt kürzer als mit konventionellen Brackets.

    SEPARIEREN
    Kleine Gummiringe oder Drahtschlaufen werden zwischen die Zähne gesetzt, um sie auseinanderzudrängen und Platz für die Bänder zu schaffen. Die Gummiringe werden normalerweise eine Woche vor dem Termin eingesetzt, an dem die Bänder auf die Zähne zementiert werden sollen.

    SLOT
    Kleiner Schlitz im Bracket, in den der Behandlungsbogen eingesetzt wird.
  • T

    TIEFBISS
    Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren Schneidezähne mehr als 3 mm. In besonders ausgeprägten Fällen des Tiefbisses beißen die unteren Zähne in das Zahnfleisch des Gaumens und führen somit zu Bissverletzungen.
  • U

    UNSICHTBARE ZAHNSPANGE
    Damit sind kieferorthopädische Systeme gemeint, die den Patienten während der Behandlung ästhetisch nicht einschränken. Dazu zählt die Behandlung mit Lingualbrackets oder durchsichtigen Schienen von Invisalign. Vor allem von Erwachsenen werden diese Systeme gern in Anspruch genommen, da sie im Alltag nicht auffallen.

    UNTERZAHL
    Die Nichtanlage (Aplasie) von Zähnen, zumeist Unterzahl genannt, gehört zu den verbreitetsten Anomalien. Sie betrift vorzugsweise das bleibende Gebiß. Das Milchgebiß ist wesentlich anlagebeständiger.
  • V

    VERLAGERUNG
    Die Zahnverlagerung ist eine von der natürlichen Durchbruchsrichtung abweichende Lage eines Zahnes. Davon betroffen sind am häufigsten die oberen und unteren Weisheitszähne sowie die oberen Eckzähne.

    VSD/VORSCHUBDOPPELPLATTE
    Die Vorschubdoppelplatte nach Prof. Sander dient der gleichzeitigen Einstellung der sagittalen Rücklage des Unterkiefers und der transversalen Dehnung (Verbreiterung) des Unter- und des Oberkiefers.
  • W

    WECHSELGEBISS, FRÜHES
    Die erste Phase des Zahnwechsels beginnt mit Durchbruch der Sechsjahrmolaren hinter den zweiten Milchmolaren und endet mit dem vollständigen Durchbruch der oberen seitlichen Schneidezähne. Die unteren Schneidezähne brechen in der Regel vor den oberen durch, die mittleren vor den seitlichen Schneidezähnen.

    WECHSELGEBISS, SPÄTES
    Zwischen dem neunten und zwölften Lebensjahr wechseln die Zähne der Stützzone. In dieser zweiten Phase werden die Milcheckzähne und Milchmolaren durch ihre Nachfolger ersetzt.

    WEISSHEITSZÄHNE
    Das vollständige Gebiß des Menschen hat 32 Zähne. Vier davon, die Weisheitszähne/ dritten Molaren, brechen erst im Erwachsenenalter durch.
  • X

  • Y

  • Z

    ZAHNFEHLSTELLUNG
    Eine Dysgnathie ist der Folgezustand einer abwegigen Entwicklung der Kiefer. Die Unstimmigkeiten (Anomalie) können die Zahnstellung, die Okklusion, die Artikulation, die Kieferform, die Lage des Gebisses zum Schädel und als Folge davon auch die Funktion betreffen.

    ZUNGENBÄNDCHEN
    Das Zungenbändchen ist eine mit Schleimhaut überzogene muskuläre Falte, die die untere Fläche der Zunge in der Medianlinie mit dem Boden der Mundhöhle verbindet. Es wird diagnostisch zwischen hoch, normal und tief ansetzenden sowie kurzen, normalen und langen Lippenbändchen unterschieden.

    ZAHNSPANGE
    Eine Zahnspange ist eine kieferorthopädische Apparatur, mit der Kiefer- und Zahnfehlstellungen korrigiert werden. Man unterscheidet zwischen festen und herausnehmbaren Apparaturen.

    ZAHNARZT
    Zahnmediziner, der sich mit Zahn- und Kieferkrankheiten im Allgemeinen befasst. Eine Ausbildung zum Zahnarzt ist die Grundlage zur Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.

    ZAHNZUSATZVERSICHERUNG
    Freiwillige zusätzliche Versicherung, die die Kosten bei zahnärztlichen Behandlungen übernimmt. Besonders empfehlenswert für gesetzlich Versicherte.