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Wie funktioniert eine Schnarchschiene?

Veröffentlicht von: Dr. Felix Bergschneider
Lesezeit: 4 Minuten
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Haben Sie oder jemand in Ihrem Umfeld mit Schnarchen zu kämpfen? Schnarchen ist ein weitverbreitetes Problem, das nicht nur die Schlafqualität des Betroffenen einschränken kann, sondern nicht selten auch die Schlafqualität ihrer Mitmenschen. In manchen Fällen kann Schnarchen sogar gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Die Schnarchschiene ist ein kleines, aber effektives Hilfsmittel, das dazu beitragen kann das Schnarchen effektiv zu reduzieren. Möchten Sie mehr dazu wissen? Wir klären Sie auf wie die Therapie mittels Schnarchschiene gelingt. 

Die Schnarchschiene – eine gesundheitsfördernde Maßnahme für erholsamen Schlaf

Etwa jeder Zweite ist mit zunehmendem Alter von der Problematik des Schnarchens betroffen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und können harmloser Natur sein, aber auch als Symptom einer ernsthaften Krankheit auftreten. Ein gesundheitliches Risiko stellt vor allem die sogenannte obstruktive Schlafapnoe dar, wobei „Apnoe“ der Fachausdruck für „Atemstillstand“ ist. Es handelt sich dabei also um unbewusste Atemaussetzer in der Nacht, die oft durch unregelmäßiges Schnarchen gekennzeichnet sind. Eine Schlafapnoe kann zu – oft zunächst damit nicht in Zusammenhang gebrachter – Müdigkeit führen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Weitere Leidtragende sind mitunter Personen, die mit der schnarchenden Person das Schlafzimmerteilen und durch die nächtlichen Geräusche ebenfalls keinen ruhigen Schlaf finden.
In jedem Fall sollte regelmäßiges Schnarchen behandelt werden.

Die Funktion der Schnarchschiene

Gegen das Schnarchen gibt es eine Vielzahl von – oft kombinierbaren – Therapiemöglichkeiten. Die Schnarchschiene zählt zu den bewährten mechanischen Behandlungsoptionen. Sie wird auch Unterkieferprotusionsschiene, intraorale Schiene oder einfach „Anti-Schnarchschiene“ genannt. Je nach Ursache und Situation des Betroffenen unterscheidet sich die Schiene in Aufbau und Handhabung. Das Ziel dabei bleibt immer gleich: Die Schiene soll das Schnarchen verhindern und Atemaussetzern bestmöglich vorbeugen – doch wie funktioniert eine Schnarchschiene eigentlich?

Anwender setzen die Schnarchschiene vor dem Schlafengehen – ob nachts oder auch tagsüber – ein. Es kann sich dabei um eine einteilige Schiene, oder aber auch um jeweils eine Schiene für Ober- und Unterkiefer handeln. Die Schiene schiebt das Unterkiefer und damit auch die Muskeln des Mundbodens und der Zunge vor, sodass dem Luftstrom während des Atmens mehr Raum geboten wird. Zudem kommt es durch die Schiene zu einer Positionsveränderung des Zäpfchens und damit zu einer Entlastung des Luftkanals. Der Luftstrom dringt besser durch die Atemwege und durch Verengungen entstehende Vibrationen – Auslöser des Schnarchgeräusches – werden verringert.

Die verschiedenen Anti-Schnarch-Modelle

Unterkieferprotusionsschiene

Das Hervorschieben des Unterkiefers wird in der Zahnheilkunde als „Protrusion“ bezeichnet – eine Unterkieferprotrusionsschiene bzw. Protrusionsschiene schiebt also mechanisch den Unterkiefer etwas vor. Hierbei wird die Zahnschiene an Ober- und Unterkiefer befestigt. Der Vorteil dieser Zahnschiene liegt nicht nur in ihrer hohen Wirksamkeit, sondern auch in ihrer preiswerten Anfertigung: Die Schiene besteht aus thermoplastischem Kunststoff, der es ermöglicht, direkt im Mund des Patienten auf 60 Grad erhitzt zu werden. So kann der medizinische Kunststoff direkt an Zähnen und Kiefer modelliert werden. Unmittelbar nach dieser schmerzfreien Anpassung kann die Schnarchschiene bereits verwendet werden. Dies spart Zeit und Geld in Relation zu Schienen, die erst in einem Labor an den Patienten angepasst werden müssen. Der Nachteil liegt in der nur groben Anpassungsmöglichkeit der Schienen, die immer wieder neu angepasst werden müssen.

Im Labor hergestellte Protrusionsschiene

Aufwändiger in der Produktion sind Protrusionsschienen, die in speziellen Laboren hergestellt werden. In diesem Fall erfolgt vom Zahnarzt ein schmerzfreier Abdruck des Ober- und Unterkiefers. Im Labor werden mithilfe dieser Zahnabdrücke exakt angepasste Schnarchschienen erstellt und mit Schiebergelenke verbunden. Der Arzt kann die Schnarchschiene dann innerhalb weniger Sitzungen nachjustieren, sodass die Atemwege bestmöglich entlastet werden. Um eine perfekte Anpassung der Schnarchschiene zu gewährleisten, ist meist ein mehrmaliges Nachjustieren notwendig. Dies garantiert einen festen Halt, jedoch ist eine solche Schnarchschiene aufgrund des höheren Bearbeitungsaufwands teurer als erstere Variante.

Schnarch-Mundstück bzw. Mundvorhofplatte

Eine weitere Option gegen das Schnarchen stellt das Schnarch-Mundstück dar – auch „Mundvorhofplatte“ genannt. Anders als die Schnarchschiene verhindert das Mundstück die Mundatmung und somit ein Mundschnarchen – das Gewebe im Mund wird also nicht in Vibration gesetzt. Das Mundstück erinnert dabei möglicherweise an Mundstücke, wie sie von Boxern getragen werden, um größere Verletzungen zu vermeiden. Dank der Verwendung eines Schnarch-Mundstücks setzt die weitaus gesündere Nasenatmung ein. Der Nachteil an dieser Methode liegt an der ausschließlichen Möglichkeit der Nasenatmung – ein Nachteil vor allem bei unvorhersehbaren Situationen wie Schnupfen.

Die Schnarchspange als eventuelle Alternative

Im Gegensatz zu Schnarchschienen wird die Schnarchspange nicht direkt an Kiefer bzw. Zähnen angebracht, sondern am Gaumen fixiert. Die Schnarchspange kann nicht nur gegen Mundschnarchen, sondern auch gegen das Schnarchen mit geschlossenem Mund therapeutisch eingesetzt werden. Da eine Schnarchspange allerdings weniger angenehm zu tragen ist, wird meist auf andere Optionen zurückgegriffen.

In der kieferorthopädischen Praxis Dr. Bergschneider beraten wir Sie gerne ausführlich zum Thema Schnarchschienen.

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FAQs – häufig gestellte Fragen zur Schnarchschiene

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Schnarchschiene?

Leider werden die Kosten einer Schiene nur in den seltensten Fällen von den Krankenkassen übernommen. Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse tatsächlich die Kosten, dann nur nach einer ausführlichen Untersuchung in einem Schlaflabor. Ob Privatversicherungen Teile der Kosten übernehmen, hängt von den jeweiligen Konditionen ab, die im Vorfeld erfragt werden sollten. Je nach Modell und Anpassungsmethode kostet eine Schnarchschiene etwa zwischen 60 Euro und 1.000 Euro.

Welche Nebenwirkungen können bei einer Schnarchschiene auftreten?

Anfangs ist das Tragen einer Schnarchschiene für viele Anwender ungewohnt. Daher kann es insbesondere anfänglich zu einem Fremdkörpergefühl im Mund, zu Kieferverspannungen, zu einem trockenen Mund oder zu vermehrtem Speichelfluss kommen. Nach spätestens drei bis vier Wochen sollten die Nebenwirkungen aufgrund des Gewöhnungseffekts abgeklungen sein. Das Tragen einer Schnarchschiene hat zudem den positiven Nebeneffekt, Bruxismus („Zähneknirschen“) zu verhindern.

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